Letzte Taufe der NF4: Schloß Borbeck und Gruga

Ruhrbahn feiert Abschluss der Taufserie

Dank der feierlichen Taufe zweier weiterer Niederflurbahnen hat die Ruhrbahn am 2. Juni bei schönstem Sonnenschein einen besonderen Meilenstein erreicht: Mit Auslieferung der letzten Fahrzeuge des Typs NF4 sind Essens Straßenbahnen erstmals komplett niederflurig unterwegs – ein bedeutender Schritt für mehr Barrierefreiheit im städtischen Nahverkehr.

Die feierliche Zeremonie auf dem Betriebshof Stadtmitte markierte gleichzeitig den Abschluss der Taufserie, mit der die Ruhrbahn seit April 2024 allen neuen Fahrzeugen einen Namen mit lokalem Bezug verlieh. Nachdem in früheren Jahren 42 Bahnen des Typs NF2 nach Stadtteilen benannt worden waren, erhielten die 32 NF4-Bahnen neben Stadtteilnamen – es waren nur noch 22 übrig – auch Namen bedeutender Essener Sehenswürdigkeiten. Die letzten beiden Fahrzeuge wurden nun auf „Gruga“ und „Schloß Borbeck“ getauft – zwei Orte, die für Naherholung, Kultur und Geschichte in Essen stehen.

So war die schöne Taufe weit mehr als ein symbolischer Akt. Sie unterstreicht die Verbundenheit der Ruhrbahn mit ihrer Stadt. Mit der Gruga und dem Schloss Borbeck verbindet sie zwei weit voneinander entfernte Stadtteile – und genau das ist ihre Aufgabe: Menschen und Orte zu verbinden.

Ahmet Avsar, Arbeitsdirektor & Geschäftsführer der Ruhrbahn, betonte die Bedeutung der Taufe für die Barrierefreiheit: „Mit der Einführung der NF4-Flotte ist Essen erstmals komplett niederflurig – das ist ein großer Schritt auf unserem Weg zu einem inklusiven Nahverkehr. Die neuen Bahnen verfügen über großzügige Mehrzweckflächen, Sprechstellen, Kameraüberwachung sowie akustische und optische Türsignale – alles in enger Abstimmung mit der Behindertenvertretung entwickelt.“

Zur Taufe selbst traten zwei engagierte Vertreter*innen der Stadt Essen an: Anja Herzberg, Fachbereichsleiterin des Kulturamts, taufte die Bahn auf den Namen „Schloß Borbeck“ und erinnerte in ihrer Rede an die technikaffinen Fürstäbtissinnen, die dort einst Geschichte schrieben: „Diese Frauen waren wegweisend – so wie du, liebe NF4, mit deinen technischen Raffinessen leistungsstark und zukunftsorientiert bist.“

Mattis Ricken, Fachbereichsleiter Grün & Gruga, taufte die zweite Bahn auf den Namen „Gruga“ mit den Worten: „Mögest du so sicher, zuverlässig und beliebt unterwegs sein wie die Grugapark-Bahnen, deine kleinen Geschwister im Grugapark.“

Neben einigen Mitarbeitenden der Herstellerfirma Alstom und der Ruhrbahn waren auch Mitglieder der Behindertenvertretung in Essen eingeladen: Heike Ufermann (Amt für Soziales und Wohnen, Sozialplanung, Koordinierungsstelle Inklusion), Angela Ströter (Vorsitzende der AG Selbsthilfe Behinderter Menschen) sowie Brigitte Otto-Lange (Mitglied des Sehbehinderten-Bund) und Christian Knaup. Ihnen dankte die Ruhrbahn ausdrücklich für die enge und konstruktive Zusammenarbeit.

Nach dem offiziellen Teil und dem obligatorischen Fototermin lud die Ruhrbahn zur Besichtigung der frisch getauften Fahrzeuge ein. Statt zerschellender Sektflaschen setzte man auf eine trockene Taufe: Die neue NF4 soll schließlich unbeschadet ihre Reise durch Essen antreten – auf jeden Fall sicher, hoffentlich pünktlich und weitestgehend barrierefrei.

Stießen mit Prickelwasser auf die Täuflinge an: Mattis Ricken, Fachbereichsleiter Grün & Gruga, Anja Herzberg, Fachbereichsleiterin des Kulturamts, und Ahmet Avsar, Arbeitsdirektor & Geschäftsführer der Ruhrbahn.

Mathis Ricken im Fahrerstand der neuen NF4.

Anja Herzberg im Fahrerstand der NF4.

Gruppenbild mit Täuflingen und Taufpaten. Fast alle Gäste waren an der Entwicklung der NF4 beteiligt: zum Beispiel Mitarbeitende der Alstom und der Ruhrbahn sowie die Mitglieder der Behindertenvertretung.